MÖBELHOLZ-CHECK: Harte & weiche Holzarten erkennen und richtig behandeln


Hast du dich schon einmal gefragt, warum manche Möbel leichter Kratzer bekommen als andere? Oder warum sich bestimmte Holzarten schwerer schleifen und streichen lassen? Der Unterschied liegt in der Härte des Holzes!

In diesem Guide erfährst du, welche Holzarten hart oder weich sind, wie du sie erkennst und warum das für die richtige Bearbeitung und Pflege so entscheidend ist.


WAS BEDEUTET „HARTES“ & „WEICHES“ HOLZ? Was ist der Unterschied?

Ob ein Holz als „hart“ oder „weich“ gilt, hängt von seiner Dichte und Festigkeit ab und wird durch die sogenannte Brinell-Härte bestimmt.

Harte Holzarten haben eine hohe Dichte, sind oft schwerer und widerstandsfähiger gegen Druck und Abnutzung. Weichholz hingegen weist eine geringere Dichte auf, ist leichter und elastischer und lässt sich einfacher bearbeiten.

  • Ältere Möbel wurden oft aus massivem, robustem Hartholz gefertigt, das über Jahrzehnte hinweg widerstandsfähig blieb. In der modernen Möbelproduktion hingegen setzt man häufiger auf weiche Holzarten, da diese schneller wachsen und kostengünstiger sind. Das hat jedoch vor allem Auswirkungen auf die Langlebigkeit der Möbel.

│ Fotos von Joel & Jasmin Førestbird und Ryan Riggins auf Unsplash

TYPISCHE WEICHE UND HARTE MÖBELHÖLZER

In deutschen und europäischen Haushalten finden sich vor allem folgende Holzarten in alten Möbeln:

Weiche Holzarten:

  • Fichte: Helles, leichtes Holz, oft in Bauernmöbeln und Küchenbuffets zu finden. Sehr einfach zu schleifen und zu beizen, neigt aber zu Harzaustritt.
  • Kiefer: Rötlicheres, lebhaft gemasertes Holz, beliebt für Schrankwände und Kommoden aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Enthält viele Harze, die das Streichen erschweren können.
  • Weiche Hölzer wurden / werden oft für rustikale oder preisgünstige Möbel genutzt, z. B. Schrankrückwände, Regale oder Bettrahmen. In alten Möbeln wurden sie häufig für Schubladenböden und wenig beanspruchte Flächen verwendet.

Harte Holzarten:

  • Eiche: Eines der widerstandsfähigsten und damit sehr langlebigen Möbelhölzer. Alte Bauernschränke oder schwere Esstische sind oft aus massiver Eiche gefertigt. Enthält viele Gerbsäuren, die Anstriche beeinflussen können (Verfärbungen, schlechtere Haftung).
  • Buche: Glatte Oberfläche, oft in Stühlen, Tischen und Schreibtischen zu finden. Neigt dazu, sich unter Feuchtigkeit zu verziehen.
  • Ahorn: Helles, gleichmäßiges Holz, hart und widerstandsfähig, oft für hochwertige Möbel verwendet.
  • Nussbaum: Dunkles, edles Holz mit feiner Maserung. Wird in alten Möbeln für Furniere und Tische genutzt.
  • Kirschbaum: Hochwertiges, rötlich schimmerndes Holz, das besonders im Biedermeier und Jugendstil für elegante Möbel verwendet wurde.
  • Harte Hölzer kamen / kommen dort zum Einsatz, wo Stabilität gefragt ist, etwa bei Tischen oder Tischplatten, Stühlen, Treppenstufen oder Arbeitsplatten.

│ Foto von Sebastian Herrmann auf Unsplash

WELCHE HOLZART WURDE FRÜHER FÜR WELCHE MÖBELART VERWENDET?

  • Biedermeier & Jugendstil (19. Jh.): Viel Mahagoni, Kirschbaum und Nussbaum (oft als Furnier), da diese edle Optiken boten.
  • Gründerzeit (Ende 19. Jh.): Schwere Eichenmöbel, oft mit Schnitzereien.
  • Bauhaus (1920er-40er): Schlichte, oft aus Buche oder Esche gefertigte Möbelstücke, teilweise mit Metall kombiniert.
  • 1950er-70er: Viel Teak und Palisander (heute schwer erhältlich) sowie Kiefer und Buche.

UNTERSCHIEDLICHE BEARBEITUNG UND PFLEGE: Methoden für weiches vs. hartes Holz

Weiches Holz:

  • Schleifen: Leicht und mit wenig Kraftaufwand zu bearbeiten, neigt aber zu Faserausrissen. Außerdem kann es schnell eingedrückt und zerkratzt werden. Feines Schleifpapier (ab 180er-Körnung) verhindert tiefe Kratzer und unsaubere Flächen.
  • Grundieren: Ein Sperrgrund ist bei harzhaltigen Hölzern (z. B. Kiefer) sinnvoll, um ein Durchbluten und Durchschlagen der Harze zu verhindern.
  • Anstreichen: Kreidefarben, Mineralische Farben oder Milk Paint haften gut. Lasuren und Beizen dringen tief in die Holzfasern ein.
  • Versiegeln: Wachs oder Öl betonen die natürliche Maserung. Eine regelmäßige Nachbehandlung ist empfohlen, da weiche Hölzer empfindlicher auf Feuchtigkeit und Stöße reagieren und zu Kratzern neigen. Ein Klarlack bietet hingegen einen besseren und langlebigeren Schutz.

Hartholz:

  • Schleifen: Braucht mehr Geduld und Ausdauer und eine oft gröbere Körnung (ab 120, dann feiner), belohnt aber mit besonders glatten Oberflächen.
  • Grundieren: Besonders bei gerbsäurehaltigen Hölzern (z. B. Eiche) ist ein Sperrgrund essenziell, damit ein Durchbluten der Gerbstoffe in die Farben und damit unschöne Flecken und Verfärbungen vermieden werden.
  • Anstreichen: Lasuren und Beizen dringen aufgrund der hohen Dichte weniger tief in die Holzfasern ein. Daher besser mit dünnen Anstrich-Schichten arbeiten und sie gut trocknen lassen.
  • Versiegeln: Wachse und Hartwachsöle sind gut geeignet, um die Oberflächen zu schützen und die natürliche Maserung zu erhalten. Harte Hölzer nehmen Öl und Wachs besser auf und bleiben dadurch länger geschützt. Auch dünne Klarlacke eignen sich hervorragend zur Versiegelung.

│ Foto von Scott Rodgerson auf Unsplash


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